Sind Unternehmer frei?
Viele die sich selbständig machen wollen streben nach mehr Freiheit. Darum stellt sich die Frage: Sind Unternehmer wirklich frei?
Die Antwort ist: im Prinzip ja 🙂 – aber das Maß an Freiheit hängt sehr stark davon ab wie du deine Selbständigkeit und dein Unternehmen betreibst. Wenn man nicht aufpasst, kommt man ziemlich schnell, oft ohne es zu realisieren, in mehr oder weniger große Abhängigkeiten.
Ich selbst würde jederzeit JA sagen, wenn man mich fragt, ob ich noch einmal die Selbständigkeit und den unternehmerischen Weg in meinem Leben wählen würde! Mir ging es in erster Linie nie um Reichtum. Ich will, wie viele andere Selbständige und Unternehmer, möglichst frei sein in meinen Entscheidungen und mein eigenes Ding machen.
Im Idealfall ist dies möglich. Die Wirklichkeit sieht oft leider anders aus. Durch falsche Strategien und Entscheidungen manövrieren sich viele im Laufe der Zeit in eine Situation in der große Zwänge und Abhängigkeiten aus allen möglichen Richtungen entstehen. Nur allzu schnell ist es dann vorbei mit der Freiheit und man findet sich in einem engeren Korsett wieder wie jeder Angestellt!
Abhängigkeiten von Banken, einzelnen Kunden, Mitarbeitern oder Lieferanten rauben jede Freiheit. All dies passiert oft unmerklich, führt aber sehr oft zu schlaflosen Nächten und gesundheitlichen Problemen, bis hin zum totalen psychischen Zusammenbruch. Dass euch das nicht passiert und wie ihr als Selbstständige ein Business aufbaut, bei dem ihr das Ruder in der Hand behaltet und die meiste Zeit Spass an eurem Unternehmen habt, darüber soll es bei meinen Beiträgen gehen.
Dabei sind auch Dinge zu bedenken wie die persönliche Gesundheit, von der viele Starter sehr abhängig sind. Wenn ein Selbständiger längere Zeit krank wird dann ist Schluss mit der Freiheit und er kann sehr schnell existenziell in Bedrängnis kommen. Drum ist auch Gesundheit und Prävention hier ein wichtiges Thema.
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nichts tun muss, was er nicht will. – Jean-Jacques Rousseau
Wer als Selbständiger erfolgreich und unabhängig sein möchte tut also gut daran eine Strategie und einen schlüssigen Plan zu haben. Außerdem solltest du dich am Anfang auf viel Arbeit, aber nicht immer gleich die erhofften Erfolge einstellen. Wer das nicht will, sollte seine Selbständigkeits-Pläne vielleicht noch einmal überdenken, oder erst einmal nebenberuflich starten. Oft ist dies möglich und so kannst du herausfinden, ob deine Idee prinzipiell funktioniert.
Es muss auch nicht unbedingt die Selbständigkeit sein, denn auch wer in einer guten Firma, mit flachen Hierarchien und großen Entscheidungsspielräumen arbeitet, kann als verantwortlicher Angestellter sein Berufsleben und seinen Alltag so gestalten, dass er viel Freiheit und Spass bei der Arbeit hat. Darum geht es ja letztlich.
Auffällig ist in den letzten Jahren, dass mehr und mehr Menschen unter die Fittiche des Staates schlüpfen möchten, die gutes Potenzial hätten selbständig. Junge Menschen, die von ihrem Potenzial erfolgreich und eigenverantwortlich ihr Leben und ihre Zukunft gestalten könnten. Umfragen an Unis zeigen, dass die Bereitschaft zur Selbständigkeit abnimmt und viele Studenten die vermeintliche Sicherheit des Staates bevorzugen. Für den künftigen Wohlstand unsere Gesellschaft ist das gar nicht gut, wenn es immer mehr Verwalter und immer weniger Macher gibt! Sicher mag es attraktiv erscheinen in irgendwelchen Verwaltungen eine höhere Laufbahn zu beschreiten. Dort ist man zwar eingebunden in ein ziemlich enges Korsett, aber man hat oft ein sicheres Einkommen und eine, vermeintlich sichere, Zukunftsperspektive.
Wir haben in der Geschichte aber immer wieder Zeiten gesehen, wo der Staat an die Grenzen seiner Möglichkeiten gestoßen ist, weil er einfach zu viel und zu lange auf Pump gelebt hat. Und in diesen Zeiten ist es den Staatsdienern oft nicht so gut ergangen, da deren Job oft nur deshalb benötigt, wird, weil alles so schön kompliziert gemacht wurde. Und derartige „Bullshit“ Jobs wie sie Horst Lüning kann sich der Staat in einer Währungskrise nicht mehr leisten.
Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren. – Benjamin Franklin
Wenn du am Markt erfolgreich sein willst, solltest du Dinge anders und möglichst besser machen, wie andere. Du solltest deine Zielgruppe gut kennen und diesen Kunden besondere Produkte und Leistungen bieten. Und du musst dir deine guten Produkte und Leistungen so gut bezahlen lassen, dass dein Unternehmen gut davon leben und sich weiter entwickeln kann. Viele Jungunternehmer sind total begeistert von dem, was sie machen, wenn aber die Zielgruppe, die sie adressieren, nicht genauso begeistert und bereit ist dafür auskömmlich zu bezahlen, dann wird das leider nix 😉 In diesem Fall müssen entweder die Leistungen oder die Zielgruppe geändert werden, sonst endet der Versuch schnell im finanziellen Fiasko und dann ist es vorbei mit der Freiheit.
Dadurch vermeidest du als selbständiger Unternehmer Abhängigkeiten und letztlich ein wachsendes Maß an Unfreiheit:
- Durch ein Geschäftsmodell, welches schlüssig ist und dauerhaft profitabel sein kann.
- Dazu gehört eine Strategie die sich zum Start auf eine möglichst enge Nische fokussiert
- Du solltest deine Zielgruppe ziemlich gut kennen und gecheckt haben, ob die Produkte oder Leistungen, die du anbieten willst, ein drängendes Problem dieser Zielgruppe lösen
- Vermeide große Abhängigkeit von einzelnen Kunden, Lieferanten oder einer einzelnen Bank, das kann schnell ins Auge gehen
- Pflege gute und vertrauensvolle Beziehungen zu allen deinen Geschäftspartnern, das zahlt sich langfristig sehr aus
- Sehe zu, dass du deine Finanzen und deine wichtigen Erfolgs-Kennzahlen immer im Blick hast.
- Plane deine kurz- und mittelfristig verfügbaren finanziellen Mittel und deine Zahlungsverpflichtungen (Liquiditätsplanung)
- Bleibe immer gut informiert über den Markt und dessen Veränderungen, halte immer Ausschau nach Risiken aber auch nach Chancen
- Reagiere rechtzeitig auf veränderte Bedingungen, solange du noch genügend Ressourcen hast und noch nicht mit dem Rücken zur Wand stehst
- Bilde dich ständig weiter und entwickle deine Skills in allen möglichen Bereichen
- Entwickle deinen Blick für Chancen und Möglichkeiten. Erfolgreiche Unternehmer sehen Chancen und Möglichkeiten dort wo andere keine sehen
- Sei bereit (kalkulierbare) Risiken einzugehen
- Bleib auf dem Teppich, wenns super läuft
- Wirf nicht gleich die Flinte ins Korn, wenns mal nicht so läuft
Buchtipps:
- EKS Beratungs-Handbuch für mittelständische Unternehmen: Mit Nischenstrategie zur Marktführerschaft, Bd.1
- EKS Beratungs-Handbuch für mittelständische Unternehmen: Mit Nischenstrategie zur Marktführerschaft, Bd.2
- Erfolgreich durch Spezialisierung: Radikal anders – radikal besser
- Das große 1×1 der Erfolgsstrategie: EKS® – Die Strategie für die neue Wirtschaft
- Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer: Wie Sie und Ihr Unternehmen neue Dynamik gewinnen (Merath)
Die größte Revolution in unserer Generation ist die Erkenntnis, dass der Menschen die äußeren Aspekte seines Lebens verändern kann, indem er seine Gedanken und seine geistige Einstellungen verändert.
Wenn dir meine Gedanken und Geschichten gefallen haben, dann empfehle meinen Blog gerne weiter. Ich würde mich sehr freuen, wenn möglichst viele Zeitgenossen die eine oder andere Idee für sich verwerten könnten. Hast du eigene Erfahrungen oder siehst du die Dinge anders? Dann lass mir gerne einen Kommentar hier.