Die Krise als Chance – Teil 2

Im letzten Beitrag hatte ich über meine frühen Jahre als Selbstständiger geschrieben und meine erste Krise, die ich zu überwinden hatte. Sie war geschäftlicher und finanzieller Natur. Was ich aber damals noch nicht ahnen konnte, dass mir einige Jahre später ein ganz anderes Kaliber von Prüfung vorgesetzt werden würde. Dieses Mal jedoch eine Krise der anderen Art.

Es ist gut, dass man nicht immer alles weiß, was einen noch erwartet, sonst würden viele Menschen bereits im Vorhinein verzweifeln.

Zum Ende der 2000er-Jahre liefen die Geschäfte in meinem Fruchthandelsunternehmen zusehends schlechter. Aus unterschiedlichen Bereichen nahm die Konkurrenz zu, sowohl im Einzelhandeln wie auch im Großhandel. Wir betrieben damals mehrere Einzelhandelsgeschäfte, einen Markthandel und wir belieferten Großküchen, Kantinen und Gastronomiebetriebe mit eigenen LKW und Lieferfahrzeugen.

Obwohl das Geschäft noch Gewinne abwarf, wurde der Aufwand, der dafür betrieben werden musste, immer größer. Die IT Firma lief derweil gut und es zeichnete sich eine Verschiebung ab, was die Ertragssituation der beiden Unternehmen anging. Meine Frau, mit der zusammen ich das Geschäft aufgebaut hatte und die sich um den Fruchteinzelhandel kümmerte, wurde wegen der negativen Entwicklung immer frustrierter. Wir machten uns Gedanken wie es wohl mit unseren traditionellen Geschäften weiter gehen sollte in den nächsten 10-15 Jahren, in denen wir uns noch reinhängen wollten, bzw. mussten. Weil wir, wie viele Andere auch, noch geschäftliche und private Verbindlichkeiten hatten. Meist hat man die Tilgung ja so geplant, dass die Schulden mit 60 getilgt sind.

Wir haben es ständig mit großartigen Gelegenheiten zu tun, die gut verkleidet als vermeintlich unlösbares Problem daher kommen. Leben ist Probleme meistern. Viel Leben ist viel Probleme meistern.

An einem sonnigen Wochenende im Mai 2002 bekam meine Frau dann plötzlich starke Blutungen, die nicht Krebsbüchererklärbar waren. So stark, dass wir notfallmäßig in die Klinik musste, sonst wäre sie vielleicht verblutet. Hier wurde in einer Not-OP, eine sogenannte Konisation, zuerst die akute Blutung gestillt. Danach teilte man uns ohne psychologisches Feingefühl mit, dass sich bei der OP der Verdacht auf einen ausgedehnten Tumor ergeben hat und eine Gewebeprobe zur histologischen Abklärung gegeben wurde. Die nächsten 7 Tage, so lange hat es gedauert, bis das Ergebnis kam, waren die zermürbendsten und angstvollsten, die wir je erlebt hatten.

Nach einer Woche dann das ErgebnisKREBS  – konkret ein Gebärmutterhals-Krebs, aggressiver Natur und weit fortgeschrittener. Er hatte sich bereits in einer Größe von 8x10cm im Unterleib ausgedehnt, wie eine CT Untersuchung zeigte :-/  Für uns brach eine Welt zusammen. Von einem Tag auf den anderen wurden wir aus unseren Alltagssorgen und Überlegungen herausgerissen und mit der Endlichkeit des Lebens konfrontiert. Der Tod ist in der westlichen Welt ja eher ein Tabuthema. Jeder denkt das wäre etwas, was nur die Alten oder die anderen angeht. Keiner denkt daran, dass er plötzlich selbst damit konfrontiert sein könnte.

Die Prognose, die sich aus den Arztgesprächen ergab, war ziemlich düster und gab wenig Grund zur Hoffnung! Total am Boden, haben wir erst einmal versucht wieder klare Gedanken zu fassen. Empfehlung der Ärzte war eine Total OP (nach Wertheim Meigs) und daran anschließend die obligatorische Chemotherapie und Bestrahlung. Meine sofort begonnenen Recherchen zu Tumorart und Tumorstadium ergaben, eine 5 Jahres Überlebensrate von unter 40%. Die Leitlinientherapien erlauben bei fortgeschrittenen Krebsstadien und je nach Krebsart oft keine besseren Chancen. Für uns SEHR ernüchtern! Was für uns schnell fest stand, mit der Prognose, von möglicherweise nur wenigen Monaten bis Jahren, die der Arzt im Gespräch prognostizierte, würden wir uns nicht zufriedengeben.

Wenn du schwer an Krebs erkrankt bist: Akzeptiere den Befund, aber NIEMALS die Prognose

Statt in die Opferrolle zu verfallen und sich wieder und wieder die Frage zu stellen „wieso hat es gerade mich getroffen“, haben wir ziemlich bald versucht den Blick nach vorne zu richten. Ich habe begonnen nach Möglichkeiten und Erfahrungen zu suchen, wie man als Krebspatient das Geschehen auch selbst beeinflussen kann. Rückblickend betrachtet das Beste, was man machen kann und ich würde das in der Situation nur jedem empfehlen!  Man muss sich im Klaren sein, dass die medizinischen Therapien bei Krebs nur sehr begrenzt und nur selten und in frühen Fällen wirklich hilfreich sind und Heilung versprechen. Mir wurde ziemlich schnell klar, dass es bei Krebs auch nicht nur um das Wohl und die Heilung des Patienten geht, als ich begann mich intensiv und unvoreingenommen mit dem Thema Krebs zu beschäftigen.

Das Ergebnis aus der Auswertung einer Vielzahl an Büchern zum Thema Krebs und unterschiedlichen Meinungen von Ärzten aber auch Betroffenen war, dass wir uns nicht sofort auf weitreichenden Maßnahmen einließen. Meine Frau verließ nach 14 Tagen das Krankenhaus. Wir stellten sofort unsere Ernährung um auf vegetarische Vollwertkost. Derweil las ich alles, was ich finden konnte zu den Themen Krebs, Ernährung, Vitalstoffe, Krebs und Psyche, innere Bilder, Unterbewusstsein, Einfluss von Elektrosmog, von Focusbelastungen und was es sonst noch an vielfältigen Einflussfaktoren gibt. So reifte bei uns, vor allem aber bei meiner Frau die Überlegung, was der richtige Weg für uns ist, den wir gemeinsam gehen wollten. Unsere Überlegungen waren, Total OP ja, aber KEINE CHEMO und KEINE STRAHLEN.

So erfolgte also 2 Monate nach der Diagnose und nach reiflicher Überlegung die Total OP die über 10 Stunden gedauert hat. Danach hat meine Frau das Krankenhaus jedoch wieder verlassen. Zuvor hatten wir dem verantwortlichen Arzt ein Dokument unterzeichnet, dass wir belehrt wurden über die Verantwortung, die wir selbst übernehmen, wenn wir  die von den Leitlinien geforderte Chemo und Bestrahlung ablehnen. Bereits im Krankenhaus bestellten wir eine andere Kost, wie die Standardkost und wir begannen die unterschiedlichen Mikronährstoffe in unser Konzept mit einzubauen (Enzyme, Milchsaure Kost, Selen, Vitamin D, Antioxidantien etc.)

In den folgenden Monaten haben wir eine Vielzahl Maßnahmen ergriffen, die schulmedizinisch als Außenseitermethoden bezeichnet und als unwirksam abgetan werden.

Unter anderem wurden die Zähne komplett „saniert“, Elektrosmog im Haus vermieden, verschiedene spezielle Therapien, wie etwa die Fiebertherapie, Vitamin C Infusionen und andere immunstimulierende Therapien durchgeführt. Wir begannen vielfältige Veränderungen in unserem Leben umzusetzen, nicht nur bei der Ernährung auch in anderen Bereichen. So begannen wir gemeinsam Visualisierungsübungen durchzuführen und meldeten uns zu einem Qi Gong Kurs an, auch Familienstellen nach Hellinger und viele andere Dinge haben wir gemeinsam gemacht.

Es ist ein Unterschied, ob man einen Weg nur kennt, oder ob man ihn beschreitet.

Trotz alledem zeigte sich bei einer Nachuntersuchung einige Monate später leider ein weiterer Tumor im Darm. Ob das eine Metastase, oder ein eigenständiger Darmkrebs war, konnte keiner sagen und es war auch nicht wichtig. Aber wir waren erst einmal wieder ziemlich demotiviert und der Arzt hat wohl gedacht: „ich habs ja gleich gesagt, das wir nix“

Also musste meine Frau noch einmal ins Krankenhaus und operiert werden, was wieder viel Verdruss bedeutete. Bei dieser OP wurde ein längeres Stück vom Dickdarm, zusammen mit dem Tumor entfernt. Ein künstlicher Darmausgang, der eine Zeit lang im Raum stand, konnte glücklicherweise vermieden werden.  Nach der OP, wieder KEINE CHEMO und KEINE Strahlen, sondern Entlassung und Fortfahren mit unserem immer umfassenderen eigenen Programm.

Im Frühjahr 2003 habe ich dann gemerkt, wie meine Frau wieder mehr Energie bekommen hat. Sie nahm auch wieder zu, nachdem Sie zuvor in der Zeit der Krebserkrankung ziemlich untergewichtig war. So gewannen wir immer mehr die Überzeugung, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Das hat gleichzeitig auch unsere Zuversicht und unsere positive Zukunftserwartung gestärkt.

In all der Zeit waren mir meine Mitarbeiter eine sehr starke Unterstützung, was mir den erforderlichen Freiraum für die ganzen Recherchen und die Begleitung meiner Frau zu Arztterminen und Therapiefahrten in ermöglichte. Dafür bin ich heute noch dankbar. Zwar haben wir etwas Federn gelassen, weil ein kleines Unternehmen in manchen Bereichen doch ziemlich auf die Inhaber fixiert ist, was nicht immer so einfach zu vermeiden ist.

Was soll ich sagen, wir sahen mit jedem Monat, dass es richtig und sinnvoll ist, die Verantwortung in so einem Fall selbst zu übernehmen, statt sie an das Gesundheitswesen und die Ärzte zu delegieren. Die meisten der Krebspatienten, die wir in der Zeit kennenlernten, die ähnlich schwer erkrankt waren, aber nur schulmedizinisch behandelt wurden, leben heute nicht mehr.

Wenn alles gegen dich zu laufen scheint, erinnere dich daran, dass ein Flugzeug gegen den Wind abhebt, nicht mit ihm.

Die Angst einen eigenen Weg zu gehen, die Verantwortung zu übernehmen UND die ANGST vor VERÄNDERUNG hat sie das Leben gekostet. Davon bin ich felsenfest überzeugt, weil ich das in den letzten 17 Jahren immer wieder erlebt habe.

Im Fall meiner Frau entwickelte sich die Geschichte gut weiter und Folgeuntersuchungen im Abstand von einigen Monaten, ergaben kein weiteres Krebsgeschehen. Und das trotz der zuerst üblen Prognose, von möglicherweise nur ein paar Monaten Restlebenszeit, wenn der Tumor so aggressiv voran schreitet wie prognostiziert. Das hat mich eine weitere Sache gelehrt.

Jeder Mensch mit dem Befund KREBS muss sich klarmachen, dass eine ärztliche Prognose letztlich nur eine Vermutung ist, aufgrund von Durchschnittserfahrungen.

Was oft übersehen wird, die Schwankungsbreite dabei kann SEHR groß sein. So ist die Überlebensrate bei Bauchspeicheldrüsen-Krebs nahezu null, trotzdem kenne ich einige Menschen, die diesen Krebs hatten und die Jahre später immer noch leben und krebsfrei sind!  Auf diese Fälle und Beispiele muss man seinen Blick richten, wenn man eine aussichtslose Prognose überleben will! Es ist genauso wie im Geschäftsleben, wenn man erfolgreich und vermögend werden will, dann sollte man sich an denen orientieren, die bewiesen und gezeigt haben, wie das geht.

So haben meine Frau und ich also GEMEINSAM eine wirklich tief greifende Krise gemeistert und dabei in vielerlei Hinsicht gewonnen. Natürlich erkennt man dies immer erst später, wenn man das Tal der Tränen durchschritten hat. Das ist eigentlich immer so.

Lebe jeden Tag als sei er dein letzter

Die Krise hat uns noch mehr zusammen geschweißt und Sie hat uns den Blick geöffnet für viele Dinge, die wir vorher gar nicht gesehen haben. Wir sind bewusster geworden, wir haben unseren „Freundeskreis“ ausgemistet um Menschen, die uns nur Energie rauben und die uns nicht guttun und wir haben SEHR viel Know-how aufgebaut, das uns jeden Tag nützlich ist und das Leben lebenswerter macht.

Und letztlich hat dieses dramatische Ereignis nur wenige Jahre später zu einer völlig neuen Weichenstellung bei unseren geschäftlichen Aktivitäten geführt. Begonnen hat das damit dass ich Ende 2003 meine Erkenntnisse aus meinen Recherchen und meine persönlichen Erfahrungen, auf einer WEB Site aufgeschrieben habe. Diese Seite existiert heute noch und hat zwischenzeitlich hunderten von verzweifelten Menschen mit der Diagnose Krebs, neue Hoffnung gegeben.

Wen es interessiert findet die Seite unter www.krebshoffnung.de. Ich würde mich freuen, wenn diese Seite möglichst viel Betroffene erreicht und diesen Menschen neue Perspektiven liefert.  Damit hat jeder der auch die nächsten Schritte macht und bereit ist für Veränderung, definitiv mehr Chancen den Krebs zu besiegen, wie wenn er sich nur auf die „evidenzbasierte“ Medizin verlässt. Diese hat wie bereits erwähnt eine sehr enge Sicht und lässt viele Einflussfaktoren unberücksichtigt.  Vor allem ist Krebs, als letztliche lang andauernde Stoffwechselentgleisung in den seltensten Fällen zu heilen, nur indem man den Tumor entfernt. Denn der Tumor ist nur das Symptom der Krebserkrankung, die jedoch viel weitreichender ist.

Wer das Gute in den Dingen sieht, hat gute Gedanken. Wer gute Gedanken hat, empfängt die Freuden des Lebens (Sufi Weisheit)

Ziel dieser rein informellen WEB Seite war im Prinzip nur, anderen Mut zu machen. Krebskranken, die in einer ähnlich ausweglos erscheinenden Situation waren wie wir 2002.

Einige Monate später habe ich den Versuch unternommen mit einer einfachen Formularseite auf der man 3 oder 4 Produkte auswählen und bestellen konnte einen kleinen Online Umsatz zu generieren um so die weiter rückläufigen Umsätze in unserem Fruchthandel ein wenig aufzupeppen. Voraus gegangen waren diversen E-Mails, in denen ich nach diesem und jenem Produkt gefragt wurde, welches in der Literatur zu alternativen Krebstherapien erwähnt wurde. Dieser erste zaghafte Gehversuch im Online-Handel war Anfang 2004. Ersten, vereinzelt eingehende Bestellungen aus dem WEB haben uns total begeistert und waren Ansporn weiter in die Kerbe rein zuschlagen, was im Weiteren zu einer damals nicht für möglich gehaltenen Entwicklung führte, über die ich im nächsten Beitrag KRISE als CHANCE schreiben möchte.

Für heute reicht der Input erst mal. Ich denke ihr konntet aus unserer Erfahrung einige Erkenntnisse mitnehmen, wie eine Krise, für viele neue und positive Erfahrungen sorgen kann, wenn sie angenommen und bewältigt wird. Derartige Lebenskrisen können zu Veränderungen führen, zu denen man anders und ohne einen solchen Schicksalsschlag niemals bereit wäre. Und in nahezu allen Fällen, wo ich mit anderen über ähnliche einschneidende Erfahrungen gesprochen habe, werden die Veränderungen als sehr positiv gesehen. Und kaum einer würde auf die Erfahrung und die Dinge, die sich daraus ergeben haben, verzichten wollen. Auch wenn die Krise derart existenziell war, dass man sie niemandem wünschen würde!

Was haben wir durch die geschilderte Lebenskrise verloren?

  • Die Illusion, dass man ewig Zeit hat im Leben

Was haben wir durch die Lebenskrise gewonnen, bzw. gelernt?

  • Der Tod kann schneller ums Eck schielen als man glaubt.
  • Wir leben bewusster und schätzen auch die kleinen Freuden des Lebens.
  • Wir verschieben das gute Leben nicht mehr auf irgendwann mal.
  • Wir haben einmal mehr gesehen, dass es auch und gerade in derartigen Situationen das Beste ist Eigenverantwortung zu übernehmen. Dazu gehört SELBER DENKEN, SELBER INFORMIEREN und nicht einfach widerspruchslos hinnehmen was dir die ärztlichen Autoritäten erzählen.
  • Wir haben Sozialhygiene gelernt. Wenn du in einer solchen Situation bist, dann brauchst du deine Energie für dich selbst, wenn du überleben willst!  Du darfst keine Zeit verschwenden mit den Problemen und Befindlichkeiten anderer Leute! Wir haben unseren Freundeskreis auf die Menschen reduziert, die uns guttun und mit denen man gerne zusammen ist
  • Wir sind in vielerlei Dingen und positivem Sinne egoistischer geworden 😉
  • Wir haben gelernt, dass Zusammenhalt in der Partnerschaft in einer Lebenskrise besonders wichtig und eigentlich der tiefere Sinn einer Partnerschaft ist. Geteilte Freude ist doppelte Freude, geteiltes Leid ist halbes Leid. Eine gute Partnerschaft kann in solchen Fällen über Leben und Tod entscheiden.
  • Wir haben die Macht der Gedanken und einer vitalen Ernährung kennengelernt!

Wir sind zu der Erkenntnis gekommen, dass es besser wäre vorher über die Gesundheit nachzudenken, bevor man schwer krank wird 😉  Prävention bei Krebs und die Senkung des Krebsrisikos, durch geeigneten Lebensstil ist sicher einfacher als Krebs später zu heilen.  Siehe dazu auch unter anderem unseren Blog Beitrag: http://www.winnerspoint.de/was-nuetzt-erfolg-ohne-gesundheit/

Buch- und Linktipps:

Wenn dir meine Gedanken und Geschichten gefallen haben, dann empfehle meinen Blog gerne weiter. Ich würde mich sehr freuen, wenn möglichst viele junge oder ältere Zeitgenossen die eine oder andere Idee oder Anregung für sich verwerten könnten.